Reisebericht: “Golfer’s Paradise” – Anahita Golf & Spa auf Mauritius

Golfliebhaber finden hier ihr persönliches Eldorado, denn das Anahita ist stolzer Gastgeber eines spektakulären Golfplatzes, der von keinem Geringeren als Ernie Els entworfen wurde. Thomas Weber berichtet über das Anahita Golf & Spa Resort in Mauritius.

„Und hier rechts“, sagt der Fahrer unseres Shuttlebusses bei der Einfahrt zum Anahita Golf & Spa Resort, „ist unser Hubschrauberlandeplatz. Wenn Sie wollen, können Sie beim nächsten Mal direkt mit dem Helikopter herfliegen.“ Ein aufmunterndes Lächeln seinerseits, fragende Blicke unsererseits. Nein, wir zählen nicht zu jenen finanzkräftigen Menschen, die kurze Strecken üblicherweise per Helikopter zurücklegen. Also sage ich höflich: „Danke für das Angebot, aber der Shuttlebus ist wunderbar!“ Und dann sind wir alle abgelenkt. Der Fahrer, weil er zwei aufeinanderfolgende Kreisverkehre im Resort meistern muss und wir, weil es direkt an der Driving Range vorbei geht. Der erste prüfende Blick bestätigt die Worte des Fahrers in diesem Moment: „Im Mai ist Nebensaison auf Mauritius, heute sind sehr wenig Leute auf dem Golfplatz.“ Uff. Gott sei Dank. Wenn ich zum ersten Mal einen neuen Platz in einem fremden Land spiele, habe ich lieber meine Ruhe. Zustimmendes Nicken im Shuttlebus.

Es folgt eine kurze, sehr freundliche Einweisung im Proshop: Das Greenfee ist im Hotelpackage inkludiert, wir müssen nur den Voucher abgeben. Im Preis für das Golfcart sind zwei mit Wasser befüllte Glasflaschen inkludiert, die wir auf der Runde immer wieder anfüllen und anschließend gerne als Souvenir mitnehmen können. Auf der Driving Range sollen wir uns aufwärmen und einschlagen. Die Range-Bälle sind – erraten – inkludiert. Sobald wir fertig sind, müssen wir nur dem Starter Bescheid geben, er wird uns den Weg zum ersten Abschlag weisen. Fängt gut an!

Der „Anahita Golf Course“ wurde 2008 als Par 72-Championship-Kurs von Südafrikas Golflegende Ernie Els entworfen. Sechs von achtzehn Löchern liegen direkt am Ozean oder an der Lagune. Dazu später mehr.

Schon auf den ersten Metern bekommen wir einen Eindruck, was uns auf der Runde erwarten wird: Traumhafte, breite Fairways, umrahmt von tropischen Bäumen und farbenprächtigen Blumenarrangements. Wenn der ein oder andere Schlag nicht zu 100 Prozent sitzt, ist es nicht schlimm – die Landezonen sind weitläufig. Und es sind außer uns wirklich nur wenige Leute auf dem Platz. Trotzdem ist Vorsicht geboten, denn der Platz wird von Ferienhäusern und Villen gesäumt und liegt teilweise mitten im Hotelresort (Haus Nummer 8 es tut mir wirklich sehr leid, ich hoffe mein Ball hat nichts zerstört!)

Gleich auf Loch Nummer 2 sticht uns eine Besonderheit ins Auge. Mitten auf dem Fairway wurden alte Steinmauern ins Layout integriert, die für eine zusätzliche Herausforderung sorgen. Auch auf den Löchern 14 und 18 sind die Mauern ein Teil des Platzes.

Loch 9 durchzieht ein (in unserem Fall ausgetrocknetes) Flüsschen im gemauerten Bachbett, das den Fairway in der Mitte teilt und den Abschlag erschwert.

Das Grün von Loch 4 liegt direkt am Meer und bietet einen spektakulären Ausblick, wenn man es erreicht hat. Der Weg dorthin scheint einfach, allerdings schwingt die Furcht mit, dass man den Ball zu weit hinter das Grün „in den Ozean“ hineinschlägt. Falls es passieren sollte, kein Problem. Neben dem Grün warten einheimische Fischer, die Bälle verkaufen…

Nach einer kurzen Stärkung beim Halfway House, beobachtet von einigen harmlosen frei herumlaufenden Hunden, geht es auf die Back Nine: Wieder traumhafte, breite Fairways. Die Bunker dort, wo sie hingehören – wir Golferinnen und Golfer sie aber nicht haben wollen. Dazu der Ausblick auf das Meer. Geht vermutlich kaum besser. Oder doch? Auf der Insel gleich gegenüber gibt es dem Vernehmen nach noch einen Golfplatz: Er heißt „Ile aux Cerfs“ und wurde von Bernhard Langer entworfen. Wenn wir schon auf Mauritius sind, können wir uns den nicht entgehen lassen. Die Anreise dorthin soll spektakulär sein. Entweder mit dem Boot oder … dem Helikopter!

 

Thomas Weber

Thomas Weber ist 43 Jahre alt. Kommt aus Voitsberg, lebt nun in Graz. Spielt seit 1995 (mit Unterbrechungen) Golf. Hat Handicap 19. Ist Mitglied beim Grazer GC Thalersee. Moderiert seit 2015 die ORF-Nachrichtensendung „Steiermark heute“. 

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