ÄGYPTEN/ EL GOUNA
Jahrelang habe ich mich gewehrt: „Ich und ein All-Inclusive-Urlaub in Ägypten? Sicher nicht!“ Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Der Direktflug von Graz nach Hurghada ist superpraktisch, der Transfer nach El Gouna von überschaubarer Dauer. Vorausschicken muss ich, dass El Gouna ein künstlich angelegter Touristenort ist! Er wird als Lagunenstadt bezeichnet, weil viele kleine Flüsschen zwischen den Häusersiedlungen fließen. Es gibt Shuttles zum Strand am Roten Meer und wenn man nicht im Hotel essen will, fährt man einfach um ein paar Euro mit einem Tuk-tuk zu den Lokalen ins Ortszentrum am Hafen. In El Gouna gibt es zwei Golfplätze, die sich traumhaft spielen lassen, weil sie wirklich hervorragend gepflegt sind.
Ancient Sands Golf Club
Der „Ancient Sands Golf Club“ ist ein nigelnagelneu angelegter 18-Loch-Platz, der in Top-Zustand ist. Für mich war dort jede Runde ein einziger Urlaubs-Genuss: breite Fairways, durch die Lagunen immer wieder spannende Wasserhindernisse und (im November) wenig Andrang anderer Golfspielerinnen und -spieler. Und falls einmal ein Abschlag ein wenig aus der Richtung gerät: Kein Problem! Man findet den Ball im festgewalzten, harten Wüstensand abseits des Fairways sehr leicht… Ich empfehle eine Nachmittagsrunde mit einem abschließenden Sun-Downer-Drink auf der Terrasse und Blick auf die Gebirge im Landesinneren!
El Gouna Golf Club
Der zweite 18-Loch-Platz, der „El Gouna Golf Club“, ist für viele Golferinnen und Golfer mittlerweile zu einem Klassiker in Ägypten geworden. Ein Eindruck, den ich nur bestätigen kann: Wow! Der Platz liegt in unmittelbarer Nähe des „Steigenberger Resorts“ und bietet schon auf der Driving Range ein „Aha“-Erlebnis: Man schlägt auf einen See hinaus. Der Par 72-Platz ist ganzjährig geöffnet, jedes der 18 Löcher ist in einem außergewöhnlich guten Zustand. Der Platz ist etwas schwieriger zu spielen, als der „Ancient Sands“ – allerdings stellt er keine großen, unüberwindbaren Herausforderungen dar. Es ist einfach eine entspannte, lockere Golfrunde. Ein wichtiger Hinweis: Der Andrang ist groß – vor allem ganz in der Früh und am Vormittag.
5 Runden in 7 Tagen zeigen: El Gouna war für mich einen Golfurlaub wert!
MARRAKESCH UND AGADIR/ MAROKKO
Amelkis Golf Glub
Die nächste Überraschung auf dem afrikanischen Kontinent: Marokko ist jedenfalls eine Reise wert und Marrakesch eignet sich auch für einen Kurztrip über ein verlängertes Wochenende, weil die Flugzeit von Wien nur rund dreieinhalb Stunden beträgt und die Sehenswürdigkeiten in der Altstadt (der Medina) von Marrakesch fußläufig leicht und schnell zu erreichen sind. Bleibt also ausreichend Zeit für ein oder zwei Golfrunden, das Angebot ist da: Rund um Marrakesch gibt es mittlerweile 11 Golfplätze. Ich habe im „Amelkis Golf Club“ gespielt, ein 27 Loch-Platz mit amerikanischem Design und schönen Fairways.
Die Bunker sind gut platziert, die Wasserhindernisse verlangen zwischendurch eine etwas höhere Konzentration beim Schlag, stellen aber keine unüberwindbaren Schwierigkeiten dar. Am Horizont hat man das imposante Atlasgebirge immer im Blick. Insgesamt war ich vom Layout des Platzes positiv überrascht und hatte wirklich einen sehr unterhaltsamen Tag.
Royal Golf Club
Ein (etwas kostspieliges) Erlebnis war mein Besuch auf dem „Royal Golf Club“ von Marrakesch. Ein Platz mit fast 100-jähriger Geschichte, natürlich hat früher hier auch der marokkanische König gespielt. Sobald man die Einfahrt des Klubs passiert hat, taucht man ein in eine Welt im Kolonialstil. Hier ist alles sehr edel, Caddies sind verpflichtend. Meist bin ich von solchen Vorgaben sofort gestresst und genervt, aber dieses Mal hat es mir geholfen, mich mehr auf meine Schläge zu konzentrieren. Auf dem 18-Loch-Platz ist wichtig, dass der Abschlag sitzt, denn die Bahnen sind teilweise nicht sehr breit und werden wunderbar von Palmen gesäumt – ansonsten gibt es keine Schwierigkeiten. Das „Signiture Hole“ ist Loch Nummer 9, dass nach einigen Erklärungen des Caddys vom Layout her wirklich an ein Dekolleté erinnert … mehr verrate ich nicht!
Tazegzout Golf Club
Wer mehr Zeit hat, könnte noch ein paar Tage am Meer anhängen. Auch hier wurde ich positiv überrascht. Der Strand in Taghazout (ein Touristenort nördlich von Agadir) war außergewöhnlich gut gepflegt: Frei von Müll und Seegras – einfach purer Sand und klarstes Atlantik-Wasser. Auf den Klippen 80 Meter über Taghazout liegt der „Tazegzout Golf Club“. Natürlich hat man einen fantastischen Ausblick auf den Atlantik während des Spiels. Der 27 Loch-Platz wurde mitten in die Klippen hineingebaut, es geht zwischen den Löchern rauf und runter. Kein Wunder, dass die Carts an Offroad-Buggys erinnern. Man muss teilweise über Schluchten abschlagen, die Löcher sind alle sehr lang und wirklich herausfordernd. Ein Erlebnis, die Erinnerungsfotos ist es allemal wert! Trotzdem habe ich es bei einer einmaligen Runde belassen und bin stattdessen nach Agadir gefahren.
Golf Les Dunes & Golf Du Soleil
Dort liegen der „Golf Du Soleil“ und der „Golf Les Dunes“ direkt nebeneinander. Zwei Kurse, die sehr ähnlich und in Parkanlagen angelegt sind: Wirklich traumhaft zu spielen! Selten habe ich irgendwo so gut gepflegte Grüns gesehen, wie hier. Die beiden Plätze sind herausfordernd, aber nicht so tricky, dass man irgendwann verzweifelt und die Lust verliert. Immerhin will ich mich im Urlaub ja nicht ärgern …





















